Achtsamkeit

Für uns ist Achtsamkeit eine natürliche, menschliche Fähigkeit, bewusst in der Erfahrung des aktuellen Moments im Hier und Jetzt zu sein – körperlich, emotional, sowie mental. Achtsamkeit meint eine klare, gerichtete, urteilsfreie und zugewandte Art der Aufmerksamkeit und Wahrnehmung des Lebens in einem ganz beliebigen Moment. Das Leben in seiner Gesamtheit wahrzunehmen, mit allen Gefühlen, Gedanken, Impulsen, Sinneneindrücken, Körperempfindungen und dem Bewusstsein, ohne diese gegenwärtige Erfahrung zu bewerten.

Achtsamkeit soll uns darüber hinaus daran erinnern, etwas zu tun, was uns selbst und anderen gut tut, sowie etwas zu unterlassen, was uns selbst und anderen schadet (Lothar Schwalm). Es geht nicht so sehr um die Inhalte, sondern um die Beziehung zu unseren Erfahrungen. Und auch wenn die Achtsamkeit in uns von Geburt an angelegt ist, muss und kann sie trotzdem trainiert werden.

Wir möchten hier nicht den Eindruck vermitteln, dass mit einer Achtsamkeitspraxis jeder Stress und Schmerz verschwindet und man jederzeit ein total angenehmes, glückliches Leben führt. Leid gehört zum Leben und auch schmerzvolle Aspekte sollen durch Achtsamkeit klar, offen und gelassen ins Bewusstsein gebracht werden, anstatt sie zu verdrängen, davon wegzulaufen, dagegen anzukämpfen oder sie direkt reparieren oder verbessern zu wollen.

Oft macht eine achtsame Haltung Verletzungen und Schmerz sogar erstmal deutlich erlebbar, was aber unserer Meinung nach wichtig ist, um wieder flexibel und handlungsfähig zu werden. Indem wir lernen, den Augenblick so zu akzeptieren wie er ist, ohne danach zu streben, ihn zu ändern, kann es uns gelingen, unsere Reaktion auf herausfordernde Situationen bewusster zu gestalten und unsere Emotionen besser zu regulieren.

In unserer therapeutischen Arbeit verstehen wir Achtsamkeit als eine Haltung uns und unseren KlientInnen mit Offenheit, Präsenz, Mitgefühl, Fürsorge und Freundlichkeit zu begegnen. Gepaart mit anderen therapeutischen Methoden können wir so versteckte Zusammenhänge und die Wechselwirkungen innerhalb des Therapieprozesses bewusst und urteilsfrei wahrnehmen.

"Dein Leben ist nicht das was geschieht, Dein Leben ist das was du erfährst."